Kanada ist das Reise Land zwischen Atlantik und Pazifik, das Land zwischen den Meeren und so lautet der Leitspruch des Landeswappens A Mari usque ad Mare: vom Meer bis zum Meer.
Wasser spielt in Kanada eine wichtige Rolle. Zahlreiche Seen und gewaltige Ströme prägen das Landschaftsbild und in großen Teilen des Landes wird das Leben vom Wasser bestimmt. Vor allem für die Ureinwohner war Wasser von großer Bedeutung. Es lieferte ihnen Nahrung und mit ihren Kanus nutzten sie Flüsse als Verbindungswege. Auch während der Besiedlungsphase der Europäer dienten Flüsse als Transportwege, die die Erschließung des Landes erleichterten. Zu den Zeiten des Goldrausches trug der Yukon den vielsagenden Beinamen "Highway of the North".
Kein Wunder, dass heute Wassersportarten in allen Formen sehr beliebt sind. Kanu- und Kajakausflüge sind eine weitverbreitete Freizeitgestaltung und wer es ruhiger liebt, entspannt sich beim Angeln. Reisen nach Kanada sind populäre. Wasser spielt in Kanada auch eine bedeutende Rolle als günstiger Energielieferant.
Die Tierwelt des Landes ist ebenso vielseitig wie die Landschaft. Kanada ist das Land der Elche und Bären. Grizzlybären und Schwarzbären durchstreifen die Wildnis. In den entlegenen Regionen des Nordens trifft man auf Eisbären. Riesige Karibuherden ziehen durch die Tundra, Moschusochsen kann man beobachten, Polarfüchse und Wölfe entdecken sowie possierliche Erdhörnchen.
Einst zogen riesige Büffelherden durch die Prärie, nachdem sie um 1900 fast ausgerottet waren, findet man heute wieder größere Herden in einigen Nationalparks. Wale, Robben und Lachse sind die markantesten Vertreter der Wasserwelt. Die Orcas sind heute stolzes Wahrzeichen der Provinz British Columbia. Auch Grauwale, Buckelwale und Delfinschulen durchstreifen die Küstengewässer. Wapitihirsche, Schneeziegen, Murmeltiere und Dickhornschafe bevölkern die Bergwelt. Mit etwas Glück begegnet man fernab der Zivilisation Luchsen und Pumas.
Weisskopfseeadler, Raben, Kanadagänse und Wasservögel sind weitere Höhepunkte der Tierwelt. Unter den Tieren ist der Biber die nationale Berühmtheit, da er eine entscheidende Rolle während der Gründungszeit Kanadas spielte. Ende des 17. bis Anfang des 18. Jahrhunderts war sein Pelz stark gefragt. Hüte aus dem feinen Pelz waren der letzte Schrei und der Bedarf in Europa war gewaltig. Englische und französische Pelzverkäufer erzielten gute Gewinne indem sie der Biberbevölkerung Kanadas zu Leibe rückten. Zum Glück geriet der Pelz aus der Mode und die Biberpopulation Kanadas entging der Ausrottung.
Als nationales Symbol tauchte der Biber immer häufiger auf, zum Beispiel auf der ersten kanadischen Briefmarke von 1851 oder seit 1933 auf dem Wappen der Stadt Montreal. Am 24. März 1974 wurde er zum offiziellen Emblem Kanadas ernannt.
Das wohl auffälligste und geschichtsträchtigste Symbol Kanadas ist der Mountie. Er verkörpert auch über die Grenzen Kanadas hinaus Ehrenhaftigkeit und Integrität. Die Royal Canadian Mounted Police, kurz RCMP genannt, ist Kanadas berittene Polizei. 1873 wurde sie zum Schutz der neuen Gebiete im Westen des Landes gegründet und zunächst North-West Mounted Police genannt. Die Mounties geboten dem Whiskey Handel Einhalt und überwachten Verträge zwischen den Indianern und der Bundesregierung, dämmten Prärie-Feuer ein und kümmerten sich um das Wohl der Siedler. Sie sorgten für Recht und Ordnung an der Siedlungsgrenze. 1898 als der Goldrausch den Yukon ergriff, hielten sie die einströmenden Glücksritter unter Kontrolle und gewährten den Einhalt der Gesetze. 1920 in Royal Canadian Mounted Police umbenannt galten sie fortan als offizielle Polizei Kanadas.
Die Kanadier sind weltoffen, tolerant und stolz auf die bunte kulturelle Mischung des Landes. Kanada ist ein Einwanderungsland das Multikulturalismus groß schreibt.
Unter Premierminister Pierre Trudeau bekannte sich Kanada 1967 offiziell zu einer Politik des Multikulturalismus. 1988 wurde der Multikulturalismus im Canadian Multiculturalism Act gesetzlich festgelegt. Schon die Ureinwohner lebten in Gemeinschaften, die sich sprachlich und kulturell stark unterschieden. Die Franzosen und die Briten legten im 17. und 18. Jahrhundert den Grundstein für die heute vorherrschende Gesellschaftsstruktur. Einwanderer aus der ganzen Welt bereichern heute die Kultur des Landes. Vor allem die Zahl der asiatischen Einwanderer stieg zwischen 1991 und 96 sehr stark an. In Vancouver lebt die zweitgrößte chinesische Gemeinde Nordamerikas. Toronto, Vancouver und Montreal zählen zu den beliebtesten Anlaufstellen der Einwanderer. Kaum ein anderes Land begegnet dem kulturellen Erbe anderer Nationalitäten mit mehr Respekt und Entgegenkommen. Ethnische und kulturelle Vielfalt bilden einen weiteren Schliff, der das Land so funkelnd und wertvoll wie einen Diamanten erstrahlen lassen.
Wenn man den Charakter und den Reiz des Landes in seiner Gesamtheit erfassen möchte, dann spielt allem die Urbevölkerung Kanadas eine wichtige Rolle. Sie wird unterteilt in Indianer und Inuit (Eskimos), die in der nördlichen Arktis zu Hause sind. Die Ureinwohner wanderten vor etwa 30 000 Jahren aus Asien über eine Landbrücke zwischen Sibirien und Alaska ein. Zunächst wurden sie von den europäischen Siedlern verdrängt und lebten in Reservaten. Heute verwalten sie ihre Gemeinden selbst und fordern einen Ausgleich für ehemaliges Indianerland, das von den Weißen besiedelt wurde. Gleichzeitig wird das überlieferte kulturelle Erbe wieder gepflegt und die kanadische Kunstszene wird durch die Werke der Ureinwohner bereichert. Die spirituelle Bindung der Indianer zu ihrem Land lebt wieder auf und der Gedanke an die Einheit mit der Natur gewinnt immer größere Bedeutung in unserer modernen, zivilisierten Gesellschaft. Und welches Land eignet sich mehr als Kanada um Natur hautnah zu erleben und angesichts der überwältigenden Schönheit ins Schwärmen zu geraten"
Hier gehts zum Teil 1 über Kanada.